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Pressemitteilung

 

„Staatliche Stellen müssen die Organisationshoheit behalten“

Journalisten, Wissenschaftler und Behördenvertreter diskutieren auf EIJK-Tagung in Leipzig Lehren aus den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 in Sachsen

Leipzig, 6. November 2015

Zur Internationalen Tagung über Kommunikation während der Flutkatastrophen 2002 und 2013 in Sachsen, „KommunikationsFluten“, kamen am heutigen Freitag Experten aus öffentlichen Verwaltungen, Katastrophenstäben und Medien im Mediencampus „Villa Ida“ zusammen. Übereinstimmung bestand darin, dass der Freistaat Sachsen aus der Flut 2002 gelernt habe und die Erfahrungen aus diesem Ereignis bereits 2013 anwenden konnte. „Hatten wir 2002 noch eine lückenhafte Vorbereitung bis zur obersten Ebene, bildete sich 2013 ein ressortübergreifender Verwaltungsstab bereits vor dem Hochwasser“, fasste General a.D. Hans-Peter von Kirchbach zusammen, der die unabhängigen Kommissionen der Sächsischen Staatsregierung zur Untersuchung der beiden Hochwasserereignisse geleitet hatte. Ein verbessertes Hochwasser-Prognosesystem, gestraffte Wege für Warnmeldungen und konkrete Handlungsanweisungen je nach Warnstufe hätten ebenso wie ein verbesserter Datenaustausch mit den Nachbarländern dazu geführt, das Hochwasser 2013 besser zu bewältigen.

Ein neues Phänomen habe sich beim Hochwasser 2013 mit der starken Zunahme freiwilliger Helfer ergeben, so von Kirchbach: „Diese organisieren sich über soziale Medien ungesteuert und unbeeinflusst von staatlichen Stellen.“ Veronika Lowke, Stellvertretende Geschäftsführerin des Sächsischen Landkreistages und dort für das Thema Katastrophenschutz zuständig, zeigte an Beispielen, wie freiwillige Helfer willkommene, zum Teil aber auch überflüssige oder gar störende Unterstützung leisteten: „Hier ist eine stärkere Koordination notwendig. Die offiziellen Stellen müssen auf allen Ebenen lernen, freiwillige Hilfe anzunehmen und zu steuern“, so Lowke. Von Kirchbach forderte: „Die staatlichen Stellen müssen im Katastrophenfall die Organisationshoheit behalten. Dazu müssen sie Kontakt zu allen wesentlichen Akteuren herstellen und an der einen oder anderen Stelle in den Sozialen Netzwerken stärker präsent sein.“ Dass es dabei auf die Glaubwürdigkeit der Informationsangebote ankommt, betonte Dr. Christian Kuhlicke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig: „Studien und Befragungen in Sachsen zeigen, dass vor allem die Angebote des Landeshochwasserzentrums viel Vertrauen genießen und 2013 entsprechend nachgefragt waren – dies ist ein Pfund, mit dem man noch stärker arbeiten kann.“

Eine Einbeziehung der Freiwilligen in die Arbeit der Katastrophenstäbe, aber auch klare Ansprechpartner an einzelnen Einsatzstellen wünschte sich Daniel Neumann, der 2013 über das Soziale Netzwerk Facebook die Bürgerinitiative „Fluthilfe Dresden“ gegründet hatte. Binnen weniger Stunden hatte diese während der Flut etwa 50.000 Adressaten erreicht: „Wir wollten Hilfesuchende und Helfer schnell und unkompliziert verbinden“, erklärte er. Dabei sei es bei bis zu 80 Meldungen in der Minuten schwierig gewesen, Rücksprache mit offiziellen Stellen zu halten: „Klar ist: Viele Menschen wollen im Katastrophenfall helfen und wenn sie kein Angebot erhalten, schaffen sie sich selbst eines.“ Eine Rolle spielten die Nutzer Sozialer Medien auch für die journalistische Berichterstattung, bestätigte Sven Jahny, Produktionsleiter Telemedien beim Mitteldeutschen Rundfunk: „Sie sind zusätzliche Quellen, die aber auch mit großem Aufwand verifiziert werden müssen.“ Der Aufgabe der Qualitätssicherung hätten sich öffentlich-rechtliche wie private Medien zu stellen: „In Zukunft sind wir immer häufiger Gatewatcher als Gatekeeper“, so Jahny.

 

Information für Journalisten

Die Tagung „KommunikationsFluten“ wurde organisiert vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK). Das EIJK widmet sich dem Themenfeld „Krisenkommunikation“ aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven. Der akademische Verein erstellt unabhängige Analysen, Studien, Gutachten und Konzepte für Akteure in im Journalismus-, Medien- und Kommunikationsbereich. Das gemeinnützige Institut vereint unter anderem Akademiker der Universität Leipzig und der Handelshochschule Leipzig (HHL). Auf internationalem Level kooperiert es etwa mit der University of Westminster/ Großbritannien und der Ghent University/Belgien.

Die Fachtagung „KommunikationsFluten“ wurde mit freundlicher Unterstützung des HochwasserKompetenzCentrums e.V, der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und dem Institut für Angewandte Informatik e.V. veranstaltet.

 

Kontakt:

Dr. Lutz Mükke

Wissenschaftlicher Direktor

Europäisches Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung e.V. (EIJK)

Menckestraße 27

04155 Leipzig

Telefon: +49 (0)341/ 56 29 66 95

Email: info [at] eijc.eu

Internet: www.eijc.eu

 

 

 

 

 

Jahrhunderthochwasser als Kommunikationsfluten - was hat Sachsen gelernt?

Journalisten, Wissenschaftler und Behördenvertreter diskutieren innovative Krisenkommunikation auf EIJK-Tagung

Leipzig, 4. November 2015
 

2002 und 2013 - zwei Jahrhunderthochwasser trafen Sachsen in nur elf Jahren. Beide verlangten von professionellen Katastrophenhelfern sofortige zielgerichtete Krisenkommunikation, auch um Menschenleben zu retten. Parallel zu den Fluten stürzten riesige Datenmengen durch Verteiler, Funkgeräte und Massenmedien – und im Jahr 2013 auch verstärkt durch die sozialen Netzwerke direkt auf die Smartphones von ungezählten ehrenamtlichen Helfern. Ein gewaltiger Datenstrom, der von unterschiedlichen Akteuren generiert und verbreitet wurde, und der auch künftig nur im bestmöglichen Zusammenspiel potenzielle Opferzahlen und Milliardenschäden in Sachsens Flutregionen minimieren kann.

 

„Mittlerweile liegen einige Analysen über komplexe Kommunikationsströme und -abläufe während der Flutkatastrophen vor. Über diese Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen werden Vertreter aus Politik, Medien, Verwaltung, Katastrophenschutz, Wissenschaft sowie Hilfsorganisationen auf der Fachtagung „KommunikationsFluten“ ins Gespräch kommen“, erklärt Dr. Lutz Mükke, Wissenschaftlicher Direktor des Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK), Veranstalter der Tagung. Die Tagung will einen Beitrag dazu leisten, effiziente Krisenkommunikation und damit effiziente Hilfe zu ermöglichen.

 

Ort: Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28, Leipzig

Zeit: 9.30 Uhr – 18.00 Uhr, 6. November 2015

 

Als Referenten treten unter anderem Veronika Lowke (Sächsischer Landkreistag), Dr. Raffaella Panizzon (Universität Padua), Dr. Christian Kuhlicke (UfZ Leipzig), Hans-Peter von Kirchbach (Leiter der Kirchbach-Kommissionen), Dr. Jan Daňhelka (Czech Hydrometeorological Institute Prag), Sven Jahny (Mitteldeutscher Rundfunk), Stephan Seeger (Bundeswehr) sowie Prof. Joachim Scharloth (TU Dresden) auf.

 

Das Europäische Institut für Journalismus- und Kommunikations-forschung widmet sich dem Themenfeld „Krisenkommunikation“ aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven. Der akademische Verein erstellt unabhängige Analysen, Studien, Gutachten und Konzepte für Akteure in im Journalismus-, Medien- und Kommunikationsbereich. Das gemeinnützige Institut vereint unter anderem Akademiker der Universität Leipzig und der Handelshochschule Leipzig (HHL). Auf internationalem Level kooperiert es etwa mit der University of Westminster/ Großbritannien und der Ghent University/Belgien.

Pressematerial mit weiterführenden Informationen zur Fachtagung finden Sie unter: /presse.html

Die Fachtagung „KommunikationsFluten“ wird mit freundlicher Unterstützung des HochwasserKompetenzCentrums e.V, der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und dem Institut für Angewandte Informatik e.V. veranstaltet.

 

Auf Ihre interessierte Teilnahme freut sich das EIJK-Team!

 

Kontakt:

Dr. Lutz Mükke

Wissenschaftlicher Direktor

Europäisches Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung e.V. (EIJK)

Menckestraße 27

04155 Leipzig

Telefon: +49 (0)341/ 56 29 66 95

Email: info [@] eijc.eu

Internet: www.eijc.eu

 

 

 

 

 

 

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